Musikverein Kleinreifling

Chronik

Im Jahre 1900 trafen sich in Kleinreifling einige beherzte Musiker und gründeten eine Musikkapelle. Deren Hauptaufgabe bestand darin die musikalische Gestaltung bei kirchlichen und religiösen Feiern zu übernehmen.

Nach einiger Zeit beschloss man, wohl auch aus Geldknappheit, einen Verein zu gründen, der sich bis zum Jahre 1927 großartig entwickelte und zu dieser Zeit schon auf 20 aktive und 139 unterstützende Mitglieder zurückblicken konnte. Unter dem langjährigen Obmann Johann Forstenlechner wurde auch im Jahre 1931 die erste Uniformierung durchgeführt. In der heutigen Zeit fast undenkbar, wurde damals von jedem Musiker die Uniform selbst gekauft.
1934 wurde Obmann Forstenlechner vom langjährigen Schriftführer, Herrn Ludwig Berger, abgelöst.

Am 22. März 1938 wurde der damalige Vorstand des Musikvereins mit sofortiger Wirkung seines Amtes enthoben und in die Reichsmusikkammer eingegliedert. Während des gesamten Weltkrieges war der Musikverein Kleinreifling, wohl personell geschwächt, spielfähig. Dieser Umstand führte auch dazu, dass der Vorstand von 1938 schon am 1. April 1945 wieder ins Amt berufen wurde und seine Arbeit wieder unabhängig durchführen konnte.

Nach 14 Jahren Tätigkeit als Vereinsobmann übergab Obmann Ludwig Berger sein Amt im Jahre 1948 an Herrn Engelbert Kaltenbrunner. Dieser übernahm den Verein in der schwierigen Besatzungszeit, jedoch konnte er mit größter Hingabe für den Verein eine Vielzahl an Instrumenten kaufen und schaffte es auch 1969 den Musikverein in eine neue Tracht einzukleiden. Diese ist bis heute noch das Maß der Dinge. Schon 1964 übernahm Herr Helmut Hrubes die musikalische Leitung.

Obmann Kaltenbrunner übergab nach 23-jähriger Tätigkeit die Geschicke des Vereins an Franz Trauner. Dessen Ziel war es vorerst den Schuldenberg, den eine neue Tracht und die Vielzahl der neuen Instrumente mit sich brachte, abzubauen.

In den Jahren 1971–1973 spielten die Musiker des Musikvereins Kleinreifling mehr als 50 Veranstaltungen pro Jahr. Eine außerordentliche Leistung für Hobbymusiker! In den Folgejahren veranstaltete der Musikverein auch einige Konzertreisen nach Deutschland.

Der Musikverein entwickelte sich auch musikalisch immer weiter nach vorne und im Jahre 1985 erreichten die Musiker bei den Bezirksbläsertagen erstmals in der Wertungsstufe B eine Auszeichnung. Die Freude darüber war überaus groß und die Musiker wurden mit einer Konzertreise in die Niederlande belohnt. Durch das ständige Wachsen des Musikvereines wurde auch das Probenlokal im Pfarrheim zu klein und es wurde nach einer optimalen Lösung gesucht. Die Bemühungen des Musikvereins führten dazu, dass 1986 mit dem Bau des Musikheimes begonnen wurde. Dieses Großprojekt konnte der Musikverein damals nicht alleine bewältigen und somit kooperierte man mit dem Trachtenverein Kleinreifling. Durch diesen Schulterschluss konnte bereits 1987 das neue Probenlokal bezogen werden.

Weiters wurde in diesen Jahren nicht nur gebaut, sondern auch fleißig geprobt, was 1987 zur Produktion einer Musikkassette führte. Diese fand unter der Bevölkerung zu großem Anklang, was sich in den Verkaufszahlen spiegelte.

Berger Ernst war der Erste in der Kapelle der die Stabführerausbildung absolvierte. Er war ab dem Jahre 1988 "geprüfter Stabführer".

Nach fast 20-jähriger Tätigkeit übergab 1990 Obmann Trauner den Verein an Herrn Eduard Staudecker senior. Unter seiner Leitung, in vorzüglicher Kooperation mit dem Kapellmeister gelang es 1992 erstmals eine Konzertreise nach Frankreich durchzuführen. Eine wunderbare Freundschaft mit dem in Alteckendorf (Elsass) ansässigen Musikverein entstand und der musikalische Austausch funktioniert bis heute.

Auch Hannes Berger absolvierte die Stabführerausbildung und übernahm 1995 von seinem Vater das Amt. Unter seiner Leitung errang die Musikkapelle bei der Marschwertung im Jahre 2000 in Gleink einen ausgezeichneten Erfolg in der Stufe B.

Ebenfalls im Jahre 2000 fand anlässlich des 100-Jahre-Jubiläums ein dreitägiges Zeltfest statt, das ein nicht zu erwartender Erfolg war.

2001 übergab Obmann Eduard Staudecker die Führung des Vereins an Reinhard Pölzlbauer, der bis dahin Obmannstellvertreter gewesen war.

Helmut Hrubes legte sein Amt als Kapellemeister nach 40-jähriger Tätigkeit im Jahre 2004 zurück und übergab die musikalische Leitung an seinen Sohn Christian Hrubes.

2005 übernahm Franz Ahrer das Stabführeramt von Hannes Berger. Er war bis 2009 Stabführer.

Zur 110-Jahrfeier fand das nächste große Zeltfest 2010 statt.

Von 2009 bis 2012 war wieder Ernst Berger Stabführer. Danach übernahm Jörg Stangl das Amt, mit seinem Stellvertreter Simon Pölzlbauer. Auch sie haben die Stabführerprüfung abgelegt.

Ab dem Jahre 2012 übernahm Simone Riegler-Tauer als erste Obfrau die Leitung des Vereins.

2013 errang die Musikkapelle unter der Leitung von Jörg Stangl bei der Marschwertung in Obergrünburg einen ausgezeichneten Erfolg in der Leistungsstufe C.

2013 und 2015 wurden aufgrund der großen Erfolge der letzten Feste ebenfalls sehr erfolgreiche Zeltfeste organisiert.

Im Mai 2014 verstarb unser Ehrenkapellmeister Helmut Hrubes. Er war bis zu seinem Tod aktiver Musiker.

Der alljährliche Wandertag, traditionell am 26.Oktober, fand 2015 zum 25. mal statt.

2016 trat die Kapelle zum ersten Mal in Stufe D bei der Marschwertung an und erreichte eine Auszeichnung. Im Dezember 2016 verstarb unser Ehrenobmann Franz Trauner mit fast 92 Jahren.

Aktuell zählt die Musikkapelle 36 aktive MusikerInnen und vier Marketenderinnen.

Ein Bild des Musikvereins um 1902

Der Musikverein um 1902

Ein Bild des Musikvereins von 1910

Der Musikverein um 1910

Ein Gruppenbild des Musikvereins bei einem Frühschoppen im Jahrer 1953

Bei einem Frühschoppen im Jahre 1953

Der Musikverein in Marschformation beim Haager Volksfest 1971
Die Musikkapelle probt in einem kleinen Raum - dem alten Probenlokal
Ein Bild der Musiker die während des Musikheimbaus auch gespielt haben